Jemand, der letzten Freitag mitten am Schultag die Aula betreten hätte, hätte nicht glauben können, dass dort etwa 90 Schülerinnen und Schüler versammelt waren. Mucksmäuschenstill und sehr aufmerksam lauschten sie ihren Mitschülern, die beim 60. Vorlesewettbewerb gegeneinander antraten.

Im diesjährigen Vorlesewettbewerb stellten sich wieder jeweils zwei LeserInnen jeder sechsten Klasse der schwierigen Aufgabe vor großem Publikum vorzulesen. Ezgi, Ben, Lena, Jacob, Sophia, Moritz, Mia-Sophie und Ergun meisterten diese Aufgabe mit Bravour. Zur Vorbereitung hatte sich der gesamte sechste Jahrgang in der Vorhabenwoche mit dem Thema Lesen auseinandergesetzt. Betonung, Lautstärke, Modulation der Stimme, Textauswahl – all diese Dinge standen fünf Tage lang auf der Tagesordnung. Und die Mühe hat sich gelohnt. Es traten acht sehr starke Kandidatinnen und Kandidaten an.

Die Jury – bestehend aus Frau Marlies Jeske und Herrn Eberhardt Raith, Deutschlehrkräfte, Herrn Belling, Inhaber der Buchhandlung Belling, und Dana, der Gewinnerin aus dem letzten Jahr – hatte es schwer, die Person heraus zu filtern, die die Baltic-Schule beim Stadtausscheid vertreten soll.

Es war ein knappes Rennen, doch am Ende belegte Moritz (6c) den dritten Platz, Ergun (6d) den zweiten Platz und Sophia (6c) den ersten Platz. Hier eine kleine Auswahl der Lesetexte: Emmy Abrahamson, „Widerstand zwecklos oder wie man eine polnische Mutter überlebt“; Anders Jacobsson, Sören Olsson, „Berts gesammelte Katastrophen“; Cornelia Funke, „Hände weg von Mississippi“; Juna Kliebenstein, „Die schlimmste Klasse der Welt“.