Vor einem Jahr endete die Kunstprojektwoche des 7. Jahrgangs mit der traditionellen Abschlussveranstaltung in der Aula. Der Countdown für die Vorhabenwoche in diesem Jahr läuft – vom 03. bis 06. Juni werden sich die SuS des 7. Jahrgangs verschiedenen künstlerischen Projekten widmen, bei denen sie durch Künstlerinnen und Künstler unterstützt und angeleitet werden. Zur Einstimmung ein Rückblick auf das letzte Jahr…

Gewusel in der Aula, aufgeregtes Getuschel, fremde Menschen auf der Bühne und Lehrkräfte, welche die Ränder des Zuschauerraumes flankieren. Die Unruhe ist förmlich mit den Händen zu greifen.

Knapp 90 Mädchen und Jungen des 7. Jahrganges unserer Schule schauen sich gespannt um. Sie stehen eng zusammen mit der besten Freundin oder dem allerbesten Freund. Bloß nicht getrennt werden, denn niemand der 12-13-Jährigen weiß wirklich, was ihn in den kommenden 5 Tagen dieser etwas anderen „normalen“ Schulwoche im Mai 2023 erwarten wird.

Was ist los hier?

In wenigen Minuten wird an diesem 08. Mai die 26. Kunstprojektwoche an der Baltic starten. Doch egal, welche Zahl es ist, für die Kinder des diesjährigen 7. Jahrganges wird alles völlig neu sein.

Eine Woche Schule und doch keine Schule, Lehrkräfte als Assistenten, Klassenverbände aufgelöst, Gruppenstärke nicht größer als 12, Ausnahmen erlaubt. Und wer „unterrichtet“ dann und vor allem was und in welcher Zusammensetzung? Gegen 8.30 Uhr sind an diesem Tag genau diese Fragen zunächst geklärt.

  • Stevie Heydeck leitet die Impro-Theater Gruppe,
  • Nils Wassermann nimmt sich der Malerei-Gruppe an,
  • Niklas Brauer führt die Graffiti-Leute,
  • Ulrike Meyer-Sura erarbeitet mit der Keramik-Gruppe Phantasiewesen aus Ton,
  • Silja Schultz fertigt Stop-Motion-Filme mit ihren Schützlingen,
  • Linda Saymbee bringt ihrer Gruppe Streetdance näher und
  • Alexander Klauck zeigt zusammen mit Dieter Eichert, wie digitale Musik (Digital Soundscapes) entsteht.

Nicht jedes Mädchen und nicht jeder Junge findet sich in seinem vorab gewählten Premium-Lieblingsworkshop und auch nicht zusammen mit den allerbesten Freunden. Aber eine der zwei Wunschoptionen ist ganz sicher berücksichtigt worden und neue Freunde an der eigenen Schule finden, schadet nie. Hier ist die Chance dazu, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle anfangs holpert.

Aber wie geht es weiter? Spannend, produktiv, ausgelassen, laut, intensiv, manchmal hektisch, ein Projekt fest im Auge habend und mit Volldampf darauf zusteuern. Worauf? Auf die Präsentation aller Ergebnisse am Freitag, dem 12. Mai, in der Aula der Schule vor Eltern, Freunden und Lehrkräften.

Und es ist schlichtweg erstaunlich, was in 4 Tagen reiner Arbeitszeit entstehen kann.

Eine Impro-Show wird erarbeitet und es gilt, den zu Mut finden, auf einer Bühne vor vielen Menschen zu stehen.

Malereien und Grafiken zum Thema „Phantasiewelten“ entstehen und rufen verzaubertes Staunen hervor.

Die Tänzer begeistern das Publikum in der Aula, sie werden regelrecht gefeiert.

Kunstwerke aus Ton erstehen bild- und objekthaft vor dem Auge der Betrachter.

Selbst Trickfilmer sein? Kein Problem! Es ist unglaublich, wie kreativ und durchdacht Kurzfilme ohne vorherige Kenntnisse entstehen können. Eine App, ein Endgerät (Handy) Pfeifenreiniger, Knete, Wackelaugen, buntes Papier, Farbstifte, viel Kreativität, Zutrauen zu sich selbst, ein wenig Hilfestellung und los geht`s.

Und Graffiti ist auch Kunst! Zum Erstaunen aller Beteiligten, die lernen, wie ein Wandgemälde professionell entsteht, wird die Rückwand eines vormals „schuppigen“ Schuppens wirklich sehenswert.

Der krönende Abschluss war der Freitag! Am Vormittag lauerte noch die eine oder andere kleinere Unwegsamkeit. Die Abläufe für die Präsentation aller Gruppen am Nachmittag vor Publikum waren zu proben, die Technik zu prüfen, Kabel fehlten, Dateien wurden auf die Schnelle angepasst, umformatiert und und und …

Die Aufregung wurde nicht geringer!!

Und endlich ist es so weit, 15.00 Uhr und das Programm startet vor Eltern und Besuchern. Ein Großteil der Mädchen und Jungen steht zum ersten Mal mit den eigenen Ergebnissen auf der Bühne und natürlich läuft nicht alles wie am Schnürchen. Einige Ton- und Bilddateien wollen einfach nicht wie gewünscht.

Und genau an dieser Stelle zeigt sich, was in einem steckt. Zum Beispiel wenn es gilt, eine veritable Panne hinwegzulächeln. Mit Selbstbewusstsein und Überlegung überspielt Mohammed aus der 7d die aufgrund einer unwilligen Datei entstandene Kunstpause mit Charme und Entertainment. Wir sahen und hörten nicht Geprobtes oder Einstudiertes, aber unterhaltsam und authentisch.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich das kann. Und wenn es nach mir gehen würde, könnten wir das hier nächste Woche auch noch machen.“

Dafür machen wir das!

Unterstützt wurde unsere Projektwoche von der Michael-Haukohl-Stiftung, welche uns seit vielen Jahren hilft, von der Sparkassenstiftung Lübeck und dem Schulverein unserer Schule. Ohne die finanzielle Unterstützung der Genannten könnten wir den Kindern solch ein Erlebnis und vor allem die individuellen Erfahrungen nicht ermöglichen.

Unseren allerherzlichsten Dank dafür!

P.S. Und an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an die Mitglieder unserer Technik-Crew, von denen einige als zweifache Joker agierten, als Teilnehmer der Projektwoche und Aktive hinter den Kulissen.

Im Namen des Organisationsteams

Christine Peine