Sommer 2017, Baltic-Schule, 6c. Der Boden ist schmutzig, da die Schüler und Schülerinnen mit ihren Schuhen den Sand von der Baustelle in die Klassen schleppen. Die Schüler müssen leise sein und die Lehrkräfte müssen lauter reden, damit die Schüler und Schülerinnen dem Unterricht folgen können, weil es sehr laut ist. Der Lärm stammt von den Bohrmaschinen, die man durch die Wand hören kann.

Weil so viel durch die Wände gebohrt wird, gibt es auch viel Staub. Durch den Staub und die Bauarbeiten entstehen unangenehme Gerüche. Klassen wie die 6a müssen in andere Klassenräume verlegt werden.

Im Winter zieht ein kalter Wind durch die undichten Fenster – oft bleiben die Heizungen kalt. Schülerinnen und Schüler sitzen in ihren Jacken im Unterricht. Herr Adam wärmt die kalten Finger an seiner Kaffeetasse.

Sommer 2018, die 5a zieht als neue 6a aus der Karavellenstraße auf die Baustelle. Aus den Wänden hängen noch Kabelbündel, Fensterbänke sind noch provisorisch eingebaut, es wird weiter gebohrt und gehämmert. Aber: die Fenster sind dicht, die Heizung funktioniert und die Toiletten in der Pausenhalle sind endlich saniert.

Zum Halbjahreswechsel zieht der sechste Jahrgang aus dem Turm in die Räume der zukünftigen Campusklassen. Die Räume sind fast vollständig hergerichtet, aber die Wege über die Baustelle sind weiterhin verschlungen und umständlich. Zur Sicherheit holen die Lehrkräfte die Klassen nach den großen Pausen ab und begleiten sie zu den Klassen- bzw. Fachräumen.

Ist ein Ende der Bauarbeiten in Sicht – Interview mit Schulleiter Maik Abshagen

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern der betroffenen Klassen warten auf das Ende der Bauarbeiten. Über die Hintergründe und den Stand der Bauarbeiten informierten sich Florentina Merditaj und Celina Lübsch.

Florentina Merditaj und Celina Lübsch: Seit wann finden die Bauarbeiten in der Briggstraße statt?

Herr Abshagen (Schulleiter): Seit 2014 laufen die Planungen zu dem Umbau im Schulgebäude in der Briggstraße. Im Sommer 2017 wurde die Baustelle eröffnet.

Was genau wird gebaut und was ist noch in Planung?

Hauptsächlich geht es bei diesem Umbau um eine energetische Sanierung, dazu gehören neue Fenster, eine neue Fassadendämmung, neue Heizungen usw. Dazu sollen ein Multifunktions- (Veranstaltungs-) Raum und mehrere Inklusionsräume kommen.

Warum wird gebaut, saniert und umgebaut?

Da das Schulgebäude ca. 40 Jahre alt ist, gab es zwei Möglichkeiten für das weitere Vorgehen – ein Neubau oder eben eine energetische Sanierung. Da das Geld für eine energetische Sanierung – mehrere Millionen Euro – durch die Possehl-Stiftung bereitgestellt wurde, hat man sich gegen die Variante Neubau und für die Variante energetische Sanierung entschieden, auch um das architektonisch interessante Gebäude zu erhalten. Nach Abschluss der Baumaßnahmen werden die Räume aber fast wie neu sein. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Possehl-Stiftung für die großzügige Unterstützung.

Warum dauern die Bauarbeiten länger als geplant?

Eigentlich sollten die Baumaßnahmen letztes Jahr schon fertiggestellt sein, dadurch dass aber noch unvorhersehbare Schäden entdeckt wurden, die die Arbeit verzögerten, wird der Bau in die Länge gezogen.

Wie lange werden die Bauarbeiten noch andauern?

Wir hoffen, dass die Bauarbeiten im Herbst 2019 abgeschlossen werden.

Welche Probleme gab es durch die Bauarbeiten?

Es gab zum Teil extreme Lärm- und Schmutzbelastung für die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, das Schulkinderhaus und die Eltern, die ihre Kinder von der Schule abholen wollten.

Ist es den Kindern zuzumuten, an der Baustelle vorbeizugehen, z.B. wegen gefährlicher Gegenstände, Geräte, Kabel usw.?

Das ist zwar nicht wirklich schön, lässt sich aber nicht anders regeln. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrerinnen oder Lehrern in die jeweiligen Klassen oder Fachräume gebracht.

Welche Probleme gibt es für die Lehrer, die unterrichten müssen?

Es war sehr laut, Staub lag auf den Tischen und Stühlen und im Winter war es sehr kalt und windig. Es war schwer für die Lehrerinnen und Lehrer zu unterrichten und für die Schülerinnen und Schüler zu zuhören.

Gab es Beschwerden von den Eltern oder Kindern an Sie?

Es gab erstaunlich wenige Beschwerden. Danke an die Schüler und Schülerinnen, Eltern, und die Lehrkräfte, dass sie das noch aushalten.

(Florentina Merditaj und Celina Lübsch)