Das Fach Deutsch an der Baltic-Schule 

Beim Verfassen eines Textes, beim Aufsetzen einer E-Mail, beim Sprechen in einem Referat oder in der Alltagskommunikation hinterlassen wir eine Art sprachliche „Visitenkarte“, die anderen als erster Eindruck im Gedächtnis bleibt. Daher ist die Fähigkeit, sich schriftsprachlich und mündlich situationsangemessen ausdrücken zu können, im Privaten, beruflich oder öffentlichkeitswirksam, die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Privat- und Berufsleben. Insofern wird deutlich, wie wichtig die Aneignung einer funktionalen Grammatik, einer möglichst fehlerfreien Rechtschreibung und eines adäquaten Ausdrucks ist.

In gleichem Maße sind diese zu erwerbenden Kompetenzen aber auch ein Grundbaustein für das erfolgreiche Erlernen von Fremdsprachen wie Spanisch, Französisch oder Englisch. Die Übertragbarkeit grammatikalischer Strukturen des Deutschen auf andere Sprachen spielt dabei eine entscheidende Rolle, sodass die Schülerinnen und Schüler nicht nur die deutsche Grammatik beherrschen müssen, sondern auch ihr Begriffsinventar; Bezeichnungen wie Adjektiv, Nominativ und Futur sollten keine Fremdwörter bleiben.

Eine grundsätzliche Aufgabe des Deutschunterrichts ist es daher, die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu erweitern und zu fördern, um Stolpersteine auf dem Weg zu einer störungsfreien und stilistisch ansprechenden Alltagskommunikation, ob schriftlich oder mündlich, privat oder beruflich, aus dem Weg zu räumen.

In gleichem Maße ist die Fähigkeit des Verstehenden Lesens, d.h. das schnelle und richtige Erfassen von Textinhalten, ein weiterer zentraler Baustein für ein erfolgreiches lebenslanges Lernen. Kernaussagen verstehen, sie zu deuten, sie zu hinterfragen und weiterführende Fragen aus dem Gelesenen heraus zu entwickeln sind Basiskompetenzen, die auch in anderen Fächern benötigt werden: ob Textaufgaben in Mathematik, Sachtexte über Haustiere in NaWi oder das Auswerten von Forschungsergebnissen zum Klimawandel in Geografie sind nur einige der vielen Beispiele dafür. Durch den Erwerb und die Erweiterung dieser Kompetenzen von Schuljahr zu Schuljahr werden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, selbständig und erfolgreich zu lernen. Nur so können Lernende mitreden, mitdenken, mitdiskutieren und teilhaben an Unterricht, im Beruf und in der Gesellschaft als mündige Bürgerinnen und Bürger.

Streamingdienste, unterschiedlichste Kommunikationsplattformen, Computerspiele oder Podcasts stellen eine Großteil der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen dar und erweitern das Freizeit- und Bildungsangebot um ein Vielfaches. Die stete Erweiterung dieses medialen Angebotes stellt auch den Deutschunterricht vor immer neue, herausfordernde Aufgaben. Längst geht es nicht mehr nur um das Erlernen von Rechtschreibung und Grammatik oder um das Lesen und Interpretieren literarischer Texte, sondern vielmehr um eine umfassende Ausbildung von Schülerkompetenzen für die Rezeption von Medienformaten.

Die Fähigkeiten des Verstehenden Lesens spielt daher auch einen wichtigen Part in der Ausbildung einer weitreichenden Internetkompetenz, da es immer häufiger darum geht, informative, gut geprüfte, sachlich oder investigativ recherchierte Texte von falschen Informationen und Fakenews zu unterscheiden oder manipulierende Sprachstrukturen in Werbung, Medien und politischen Reden zu entlarven.

Aus diesen und sicherlich noch vielen weiteren Gründen versuchen wir an der Baltic-Schule, die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht wie in allen anderen Fächern zu entwickeln und zu fördern, und bieten vielfältige Förderkonzepte in den Bereichen Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS), Deutsch als Zweitsprache (DAZ) sowie Konzepte zur Leseförderung wie unsere Lesehaltestellen, die Leseheldinnen und Lesehelden, die mäandernde Lesestunde und Aktionen wie den Bundesweiten Vorlesewettbewerb an.